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M it den Händen tie f in den Hosentaschen erschien ein A ngeklagter aus W e llin gto n in N eu­
                                                                                                                                 seeland v o r G ericht. A u f d ie A u ffo rd e ru n g , d ie Hände aus den Taschen zu nehmen, erw id erte
                                                                                                                                 e r: „Das geht le id e r nicht — ich habe keine H os e n trä g e rT Er d u rfte d ie Hände in den
                                                                                                                                 Taschen behalten. ,

Die amerikanische Statistik hat auf Stunde                                                                                       Die amerikanische Filmgesellschaft „U n ive rsa l-In te rn a tio n a l' rechnet d am it, daß der neue Stil
und M inute errechnet, w ieviel Zeit im Jahr                                                                                     und Schnitt der Damenm ode, d er „N e w Look", w ährend des ganzen Jahres 1949 nicht nur
Frauen und M änner a u f d ie Pflege ih re r                                                                                     tonangebend sein w erde, sondern auch über A m erika hinaus Schule machen w ird . Sie g ab
Schönheit verwenden. Die Frauen: 59 Tage                                                                                         bei dem Kostümkünstler O rry Kelly e lf verschiedene New-Look-Toiletten in A uftrag, die C lau-
und 3 Stunden und die M änner: 5 Tage,                                                                                           dette C olbert in ihrem neuesten Film „Fam ily Honeym oon“ tragen w ird. Der Abstand- der
22 Stunden.                                                                                                                      verschiedenen Rocksäume vom Fußboden soll nur w enige Zentim eter betragen.

                                   *                                                                                             A u f einer Londoner Bühne w ird demnächst das Schauspiel „Ehebruch* von dem englischen
                                                                                                                                 S chriftsteller Dan S utherland u ra u fg e fü h rt. Das Stück behandelt das Thema der künstlichen
Modernere Methoden beim Zersägen der                                                                                             Befruchtung. Entgegen a lle n Verm utungen hat d ie Zensur das Stück fü r d ie A u ffü h ru ng
                                                                                                                                 freigegeben und nur zwei W o rte im Text gestrichen.
Frauen forderten die Zauberkünstler des
                                                                                                                                 W e il er keine W ohnung gefunden habe, erklärte der A m erikaner H cw ells v o r G ericht, sei er
britischen Empires a u f einem Kongreß. Seit­                                                                                    zum. Bigamisten gew orden. N ich t w en ig er als sechsmal hat er seit dem Jahre 1929 gehe iratet,
                                                                                                                                 ohne von e in e r seiner Frauen geschieden zu sein. O b w oh l er schon zw eim al wegen Bigam ie
dem näm lich ein Buch über Zaubertricks ve r­                                                                                    v e ru rte ilt w orden w a r, ist er noch ein fünftes und sechstes M a l rü c k fä llig gew orden.

raten habe, daß die „in zwei Hälften zer­                                                                                        M it dem Rufe „D ie Frau g eh ö rt ins H au sl* w endet sich eine in Ita lie n im Entstehen begriffene
                                                                                                                                 „In te rn a tion a le antifem inistische Bewegung* an die Ö ffentlichkeit. W ortführer der „Bewegung*
sägte D am e' sich eig e n tlich in d o p p e lte r                                                                              sind In te lle k tu e lle . Sie fo rd e rn , daß grundsätzlich a lle Frauen, auch d ie unverheirateten und
                                                                                                                                 die alleinstehenden, von jeder Tätigkeit in
Ausgabe in dem großen Koffer befindet und               U nterteil des Koffers hindurchgeht, kann                                der Ö ffe n tlich ke it ausgeschlossen w erden. Die
d ie Säge des Zauberers genau zwischen O ber- und                                                                                berufstätige Frau müsse verschwinden, w eil
                                                                                                                                 der technische Fortschritt d ie M ä nn e r im m er
eigentlich jeder Schuljunge das Zauberkunststück durchführen. Von nun ab soll also das                                           mehr arbeitslos mache.

Experiment m it nur ein e r Frau d urchgeführt w erden, w obei Kopf, Hände und Füße sichtbar                                     Selbst d er zärtlichste K atzenfreund w ird es
                                                                                                                                 M ister W in na n , der mit seiner Frau in
bleiben. Aber w ie „h a lb ie rt" w ird , erfuhr die Ö ffentlichkeit nicht.                                                      A m erika lebt, nicht verübeln können, daß
                                                                                                                                 er sich eines Tages m it der Tierliebe seiner
Seine Frau habe ihn durch erotische Exzesse um d ie fre ie Entschlußkraft gebracht, e rklä rte d er                              Frau nicht mehr einverstanden erklärte.
n orditalienische B a u m w o llin du strie lle Brusadefli vo r G ericht. Es g elang ihm , durch genaueste                       Mrs. V /innan beherbergte in ihrer Zwei-
Schilderung der H andlungsweise seiner Frau das G ericht fü r sich zu gew innen und d ie g erich t­                              Zim m er-W ohnung nicht w eniger als d reiß ig
liche Beschlagnahme eines von ihm v o r drei M o na ten fü r 2J/S M illia rd e n Lire verkauften A k tie n ­                     Katzen. Als M r. W in na n eines Tages seine
paketes durchzusetzen.                                                                                                           Frau a u ffo rd e rte , sich entweder von ihren
                                                                                                                                 Katzen oder von ihm zu trennen, ließ diese
                                                                            *                                                    sich zu der Ä ußerung h inreiß en, d reiß ig
                                                                                                                                 Katzen seien ih r lie b e r als ein M ann. N un schied das G e richt d ie Ehe und g ab M r. W in n a n
Liebesbriefe brauchen in Venezuela nach einer Anordnung der Postbehörde nur noch m it                                            recht, o bw ohl der Richter selber ein g roß er Katzenfreund w ar.

halbem Porto fra n k ie rt zu w erd e n .' Bedingung ist nur, daß die Briefe durch besondere rote                                Der Erzbischof von W estminster, K ardinal G riffin , stellte vo r einem Jungm ännerkongreß eine,
Umschläge kenntlich gemacht werden. Die G ründe fü r die neue Bestimmung sollen be­                                              interessante Frage: „W a ru m ", fra g te der K a rd in a l, „beschäftigt man sich e ig entlich ausschließ­
                                                                                                                                 lich m it den Frauen, die ein Kind e rw arten, und fast g ar nicht m it den M ännern, d ie sich in
völke ru n gsp o litisch e r A rt sein.                                                                                          derselben Lage befinden?* Die v ö llig e Vernachlässigung der M änner sei dara n schuld, daß
                                                                                                                                 v iele M änner ihre V aterpflicht nicht ernst genug nähmen. Es sei notw endig, den Stolz a u f
                                                     *                                                                           d ie Vaterschaft zu stärken. Dann ließen sich auch v ie le Scheidungen verm eiden.

„Ich koche, um nicht zu verhungern*, erklärte M r. Alexander Derouin aus Connecticut, der aus                                    ln A n to n y in Frankreich schlossen H öläne C urie und M ichael Langevin den Bund fürs Leben.
                                                                                                                                 Hö'ene ist d ie Enkelin von M a rie und Pierre C urie, d ie das Radium entdeckten. M ichel
einem W ettkochen m it 158 Frauen als Sieger h ervo rg ing . „W enn ich nicht kochen könnte,                                     Langevin ist der Enkel des großen Physikers Paul Langevin, der als Erforscher d er U ltra ­
                                                                                                                                 schallw ellen einen N am en hat. Das junge Ehepaar lernte sich a u f der U niversität kennen,
w äre ich nicht mehr am Leben. M eine Frau ist ganz d a m it a u sg e fü llt, in ihren Klubs V orträge                           w o beide Physik und Chemie studierten. Das Ehepaar w ird sich n atü rlich hauptsächlich
                                                                                                                                 m iteinander, darüber hinaus aber auch m it Atomforschung beschäftigen.
über Hauswirtschaft zu halten.*
                                                                                                                                 Eine Londoner Ehefrau reichte gegen ihren M ann Scheidungsklage ein. N ich t w e il e r seine
                                                     *                                                                           N ächte bei e in e r schönen W itw e verbrachte — dam it hätte d ie Ehefrau sich schon abgefunden — ,
                                                                                                                                 sondern w eil diese W itw e sich gew eigert hatte, das dieser V erbindung entsprossene Kind
U nglückliche Ehen sind bei den Frauen das häufigste Selbstm ordm otiv, stellte sich bei ein e r                                 auszuliefern. Die Ehefrau hatte nämlich mit ihrer N ebenbuhlerin die Vereinbarung getroffen,
Prüfung der ansteigenden Selbstmordzahlen in W ie n heraus. Die meisten M änner nahmen sich                                      daß ih r — der rechtm äßigen G a ttin — das Kind übergeben w erden sollte, d a m it sie es als ih r
im Rausch das Leben.                                                                                                             eigenes hinstellen könnte. Der Bruch des Abkommens ließ sie a u f Scheidung klagen. Sie g ab
                                                                                                                                 a be r v o r G ericht zu verstehen, sie w ürde nach A ushändigung des versprochenen Kindes d ie
                                                                            *                                                    Klage zurückziehen. Das G ericht w a r ra tlos und vertagte sich.

                                                             Eine 72jährige Frau, die in einer amerikanischen Kleinstadt                                                                                                                                *
                                                            w egen Trunkenheit ins P olizeigefängnis e in g e lie fe rt w urde,
                                                             suchte ihre „N üchternheit“ zu beweisen, indem sie Kopf­                                                                                         Zu v ie r D o lla r Strafe w urde die Besitzerin einer
                                                             stand machte, Step tanzte und schließlich an den Z e lle n ­                                                                                     Pension in einer am erikanischen Stadt v e ru rte ilt,
                                                             stäben bis zur Decke kletterte. Trotzdem g la u b te ih r d ie                                                                                   w eil sie ein Pferd in einem Zim m er ihre r Pen­
                                                             Polizei nicht.                                                                                                                                   sion untergebracht hatte. Zu ihrer Entschuldigung
                                                                                                                                                                                                              gab sie a n : „Ich fü h le mich so e in s a m l“
                                                                                                                              *

                                                             Passanten a la rm ie rte n in N ew ark (USA) d ie P olizei, um
                                                             Mrs. Helen W eiß in Gewahrsam zu nehmen, die a u f der
                                                             Straße 25-DoMar-Noten an a lle Vorübergehenden verteilte
                                                             und dazu e rk lä rte : „W ahrscheinlich - brauchen Sie das
                                                             G eld nötiger als ich.*

                                                                                                                              *

                                                             ln der medizinischen Zeitschrift „Lancet* berichtet eine
                                                             englische Ä rztin über die w eiblichen Insassen einer H e il­
                                                             anstalt fü r Geisteskranke: „M anche von ihnen wissen nicht,
                                                             daß der Krieg vo rüb e r ist, wenn sie von ihm überhaupt
eine Ahnung hatten. A lle aber wußten sie, daß Prinzessin Elizabeth ein Baby bekommen hat.
Am eindrucksvollsten tra t dies bei der w eißhaarigen M ary in Erscheinung, die mich sonst
jeden M orgen a u f der Treppe a n h ie lt, um unverständliches Zeug zu reden. A b e r an dem
M orgen nach der G eburt des kleinen Prinzen raunte sie m ir geheim nisvoll und ganz deutlich
z u : »Es ist ein Junge«.*

                                                                       *

Der Ansicht, daß Filmstars jun g und schön sein müssen, versetzt jetzt d ie Statistik H ollyw o o d s
in bezug auf das A lte r einen Stoß. Siatistiker stellten fest, daß das Durchschnittsalter der
bekanntesten am erikanischen Filmschauspieler rund fü n fzig Jahre beträgt und das der Schau­
spielerinnen 32 Jahre und drei M onate. M an kam zu dieser Zahl durch Auswahl von fü n fzig
Stars beider Geschlechter. Der G rad der Beliebtheit w urde an den Kassenerfolgen der
Betreffenden abgelesen. Von den aufg efüh rte n Film schauspielerinnen ist M a rlene D ietrich m it
44 Jahren d ie älteste und Shirley Temple m it 20 Jahren d ie jüngste. Bei den M ännern ist
W a lla ce Beery m it 59 Jahren d er älteste und M ickey Rooney m it 28 Jahren der jüngste Star.

In Frankreich w urde eine Geburtsanzeige versandt, die bisher in der Weltgeschichte einm alig                                    Eine M in ia tu r-A la rm s ire n e , die in jed e r Damen­
ist Sie la u te te : „F rä u le in X. beehrt sich. Ihnen die G eburt ein e r Tochter m itzuteiien. In                            handtasche m itgeführl werden kann, w ird jetzt
Klam mern fügte die glückliche M utter h in zu : „Künstliche Befruchtung*. Diese Beifügung ersetzte                              in N ew York ve rkau ft. Bei G e fa h r g ib t der
den N am en des Vaters, der sonst bei ehelichen G eburten in der Anzeige genannt zu werden                                       A pparat auf Knopfdruck ein Geheul von sich,
pflegt. Die M u tte r des „künstlichen* Kindes ist Lehrerin in einem Internat der französischen                                  das über m ehrere Straßenzüge hinw eg zu
Provinz. Die französische Presse findet, daß m it dieser ungew öhnlichen Anzeige ein nt
Abschntft in der Geschichte der M o ra l beginnt.                                                                                hören ist.  Zeichnungen: Ursel Kießling
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