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vorm ittagskleid in braunem
Pepita (Modell: Kruck)
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W eißes Abendkleid mwmmm
mit schw arzer Brüs.
seler Spitze besetzt ^ (§111»
(M odell :Heidemann)
Schon seit einigen Jahren besteht das M odeinstitut in Frank FRANKFURT ALS
furt a. M. Jetzt versu ch en auch die Frankfurter M od eateliers mit K leiderschnitte werden angefertigt M odezeichn eriD 11
aller Energie, zum „M odezentrum “ von Deutschland aufzurücken.
Die G elegenheit ist. den O st-W est-V erhältnissen entsprechend,
gün stig Aber es dürfte doch noch allerhand Zeit, G eschick und
Praxis kosten, um Berlin — bisher M ittelpunkt aller M ode und
K onfektion — den Rang abzulaufen.
rankfurt w a r schon immer eine Stadt, in d e r man e le g a n te Kleider
liebte, v e rsicherte d ie V e rk äu fe rin in einem F rankfurter M o d e s a lo n und
überläßt der Kundin die W ahl zwischen einem olivfarbenen und einem
m a t t v io l e tt e n N a c h m itta g s k le id . Bei e in e r M o d e n s c h a u d e k l a r i e r t e ein
Vertreter der Stadtverwaltung Frankfurt zum deutschen M odezentrum. Die Fach
leute d e r M o d e b e m ü h e n sich, o b jek tiv zu sein. „ D as d e u ts c h e M o d e z e n tr u m ist
Berlin. Solange Berlin unter den zeitbedingten Schwierigkeiten zu leiden hat,
w ollen wir, um d e r M o d e in Deutschland willen, versuchen, seinen Platz aus-
zufüllen. W e n n Berlin für D eutschland w ie d e r ist, w a s es w a r, wird es auch
modisch seine Stellung w ieder einnehm en, die Stellung, die ihm zukommt. Uns
brauchl d ah er nicht b a n g e zu sein. Frankfurts modischer Einfluß reichte immer
weit über die Stadtgrenzen hinaus, bis dahin, w o er sich mit München, Düsseldorf
und Hamburg kreuzt."
Frankfurts M odepläne werden von zwei Polen getragen: dem Modeinstitut und
d e n zehn m a ß g e b e n d e n Salons, die sich zu einem Modellring zusam m engeschlossen
haben. Zweimal im Jahr veranstalten sie zusam m en eine kom binierte M ode- und
Exportschau zum Beweis ihrer guten Zusammenarbeit.
In einem Stockw erk eines g r o ß e n P atriz ierh a u se s a m S c h aum ain k ai h a t sich d a s
Modemstitul seit einem Jahr eingerichtet. Von der Vollkommenheit des einstigen
M o d e a m t e s — so h i e ß es fr ü h e r — b e r ic h te n nur noch e in ig e F o to g r a f ie n . Es
ist a u s g e b o m b t . In einem Ja h r, so hofft m an, wird d a s re n o v ie rte H o lz h a u s e n
schloß ein w ürdiger Ersatz sein. Die 80 Schülerinnen des Instituts verteilen sich auf
drei A bteilungen: M odeg rap h ik , M odellschöpfung und M odepraxis. Für die beiden
e rste n A b te ilu n g e n ist nur d a s T alent d e r Schülerinnen m a ß g e b e n d , für d ie M odell-
praxis wird eine abgeschlossene Ausbildung verlangt. Vor der W ährungsreform
d rä n g te n sich die jungen M ädchen zu H underten zu den A ufnahm eprüfungen. Auch
jetzt noch bem ühen sich viel m ehr um Aufnahm e, als Plätze frei sind. Kaum eine
d e r Schülerinnen will d a s Institut v e rla ss e n , e h e d ie d re i A u s b ild u n g sja h r e um sind.
Obwohl Konfektions- und M odehäuser sehr verlockende Angebote machen.
Die 29jährige Ruth a rb e ite te früher als M etallographin. Sie verlor durch Industrie
einschränkung ihre Stellung. Für M o d e hatte sie seit langem ein Faible. Seit einem
Jahr besucht sie die Modellgraphik-Klasse. Abends näht sie Kleider für einen