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MUTTER * %<>:
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UND
KIND
„La M a te r n ite " , e in w e n ig b e k a n n te s , n o ch n ie m a ls a u s g e s t e l lt e s Bild v o n P ic a ss o a u s s e in e r b la u e n E p och e.
„M utter und K in d ', G em ä ld e vo n A nselm Feuerbach. Das Motiv ist alt und immer w ie d e r neu. Von Eine R em brandt-Z eichnung.
seiner Heiligsprechung im jahrhundertelangen
Madonnenkult einmal abgesehen, vermag es
immer w ieder jeden Menschen zu rühren, un
abhängig davon, wie es dargestellt wird. Künst
ler und Beschauer sind gleichermaßen betrof
fen, d en n jed e r ist e n tw e d e r ein Kind o d e r
eine Mutter oder gar beides.
Der Picasso schien uns in sein er zärtlich-zarten
Natürlichkeit zeitlos schön.
Der Feuerbach d a g e g e n in seiner h e rb en Feier
lichkeit stil- und z eitg eb u n d en und w ahrschein
lich nicht je d e rm a n n s Sache.
Der R em brandt in seiner lebhaften Humorig-
keit g a n z einfach in je d e r Zeit g e g e n w ä rtig .
O b es ein alte r M eister ist o d e r ein m o d ern e r
— w enn er d a s Motiv M utter und Kind w ählt
und es mit Herz darzustellen versteht, so rührt
er damit auch an die Herzen aller Beschauer.