Page 7 - mosaiko6_49
P. 7

J n g e H a r b o r t fing 1945, als m an in Berlin nur p e r Rad
                                                                                                                                     zum T heater g e la n g e n konnte, zu spielen a n in W edekinds
                                                                                                                                     „Grünem Kakadu". Dann wechselte sie vom Renaissance-
                                                                                                                                     Theater zur K om ödie und ins H ebbel-Theater. Mit d er Rolle
                                                                                                                                     d e r Elektra in Sartres „Fliegen" erfüllte sich schnell einer
                                                                                                                                     ihrer g rö ß ten W ünsche. Im Augenblick m uß sie Peters, des
                                                                                                                                     reizenden, kleinen Sohnes wegen ganz und g ar M am a spielen.

                  mmmwm                                                                                                              M utter als auch Kind sehr beköm m lich ist w e g e n
                                                                                                                                     der g eg en seitig en Rarität und der dam it verbun­
                     i k a u n d B a r b a r a heißen sie und weiter Engel, sind a b e r echte Trowe-Kinder, 5 und 3 Jahre           denen gesteigerten Liebe. Sie haben das als Be­
                     sind zwei kleine O rig in a le mit ro tblonden H a a re n und dunklen Augen. Die Ü b erlegung, o b eine — und,  ruf, w a s jed es Kind, zum indest jed es kleine M äd­
                                                                                                                                     chen, hat: schauspielerisches Talent — und haben
                        welche — von ihnen sp ä te r in M utters Fußtapfen treten wird, liegt n a h e und ist trotzdem spannend.     som it gleich eine natürliche Verständigungsm öglich­
                                                                                                                                     keit mit Kindern. Sie müssen sich, da sie beruf­
NACHWUCHS                                                                                                                            lich d azu g e z w u n g e n w erd en , auß erh alb ihres
                                                                                                                                     Zuhauses „austoben" (das W ort ist nett gem eint!).
Schauspielerinnen und ihren K indern                                                                                                 Sie befinden sich also als Hausfrauen und Mütter
                                                                                                                                     im A usn ahm ezustand . D ie Kinder und w a s mit
                                                                                                                                     ihnen zusam m enh ängt sind nicht ihr „tägliches
                                                                                                                                     Brot", genau w ie umgekehrt.

                                                                                                                                     Damit ist eigentlich alles g e sa g t! Das heißt, man
                                                                                                                                     könnte jetzt erst richtig au spacken, a b er im Grunde
                                                                                                                                     g en ü gt es w ohl auch so, nicht?

G u d r u n G e n e s t und ihre Tochter — nicht Schwester — Corinna. Sie g e h ö rt zum                                        V i o l e t t a R e n s i n g , die jüngste unserer Schauspielerinneri-Mamas und ihr Söhn-
E nsem ble d es Sch lo ß p ark -T h eaters und ist für S h ak e sp ea re -R o lle n w ie geschaffen. Die                        chen Rene, d e r k ein esw eg s g ew illt ist, sich in d en H in terg ru n d d r ä n g e n zu lassen.
R osalinde in „W ie es euch gefällt" ist ihre liebste Rolle, a b e r eigentlich sp ielt sie a lles                              Trotzdem hat seine M utter es geschafft, ihre Leidenschaft für ihn mit der fürs Iheater
g e r n , d e n n sie ist erblich „ b e la s te t" d u rch ihre n O n k e l — H u b e r t v. M e y e r i n c k —% C o r in n a  gerecht zu teilen. Sie spielt w ieder in d er Tribüne, wo sie debütiert hat, diesm al die
scheint eher ein M altalent mitbekommen zu haben, aber die Entscheidung steht noch aus.                                         Rosem arie in „Seit A dam und Eva". Und sie verriet uns, d a ß sie noch sehr viel vor hat.
   2   3   4   5   6   7   8   9   10   11   12