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STÄTTEN

gingen dabei von diesen Tiberlegungen aus: Einma.                                                                             //
könnte vorhandenes ‘M a te n a l s in n v o ll v e rw a n d t w er­                               ///<
den und dann ergäbe steh eine M ö g lic h k e it, nach u n d '
nach vielen Trauen in schwieriger Tage durdo ver­
nünftige B erufsausbildung in den verschiedensten
handwerklichen M angelberufen auf einer w irtscha ft­
lich tra gba ren Basis un d au f w eite SiClrt und wirkli-Ch
entscheidend zu helfen.

Indem w ir diesen Vorschlag der Ö ffe n tlic h k e it u n ­
seren Lesern un d einigen sich z ustä ndig füh lende n
Stellen un terbreiten, bitten w ir diese, ih n a u f seine
Praktische B rauchbarkeit zu prüfen, wom öglich aus
den persönlichen Bedürfnissen weitere Vorschläge zu
seiner Ergänzung und vor allem zu seiner V e rw irk ­
lichung zu maCben u n d dem „ M o s a ik " zu zu le ite n

Es w e rd e n g e le h rt: H a n d - und M a sch in e n a rb e it
besondere Sticharten und N ähte, Vernähen von
Knöpfen und Knopflöchern. A rb e ite n nach
Schnittm ustern. Kenntnis der verschiedenen
S toffarten und deren Verw endung. Behandlung
und V erw endung der Nähm aschine und anderer
Hilfsm aschinen. M o d e lle n tw u rf nach Zeichnung.
Kostüm kunde. Beherrschung kunstgew erblicher
Fähigkeiten. K a lku la tio n usw.
S c h u h m a c h e r i n : Bei dem bestehenden

  m E r d g e s c h o ß b ie te t d ie D ie le m it dem T re p p e n a u fg a n g und m o d ern e m K am in e ine n
v ie lf a c h v e r w e n d b a r e n E in g a n g s ra u m . In ih m w ir d z. B. d te K u n d s c h a ft d e r S c h u h m a c h e re i
a b g e fe rtig t, s p ä te r kann e in Ladentisch e in g e b a u t w e rd e n . D er g ro ß e A rb e its ra u m d er
S chuhm acherei h at d re i W e rk g ru p p e n m it A rb e its p lä tz e n fü r je e in e n G e s e lle n o d e r M e iste r
u nd b is zu sie be n F ra u en . H ie r steht e in e S c h le ifm a s c h in e . Im S te p p ra u m sin d sechs P lätze
an S te p pm asch in en ,e in e S chleif- und P o lie rm a s c h in e und e in A rb e its tis c h fü r S pann- und
W e ite in r ic h tu n g v o rg e s e h e n . A u ß e rd e m e n th ä lt es e in e n k le in e n A u fe n th a lts ra u m fü r M e is te r
und G e s e lle n , d ie Küche m it e in e r D u rch ga b e und e in e T o ile tte m it W a s c h g e le g e n h e it

                                                                                                                                                                                      i m O b e r g e s c h o ß ist d ie S c h n e id e rw e rk s ta tt e in g e ric h te t, d ie D ie le als K unden-
                                                                                                                                                                                      und P ro b ie rra u m m it zw e i U m k le id e k a b m e n . Der g ro ß e A rb e its ra u m kann zehn M a sch i­
                                                                                                                                                                                     nen- und zehn Z u b e re ite p lä tz e a u fn e h m e n . Der k le in e A rb e its ra u m hat zwei B üg e l­
                                                                                                                                                                                     tische m it v ie r A rb e its p lä tz e n u nd zw e i bis d re i k le in e B ü g e lb re tte r. V orn ein Raum
                                                                                                                                                                                     fü r N ä h a rb e ite n und S tickereie n , nach h in te n lie g t d e r A u fg a n g zum Dachgeschoß d a ­
                                                                                                                                                                                     neben d e r A u fe n th a lts ra u m d e r M e is te r und G ese lle n so w ie das B üro d e r V e rw a ltu n g .

                                                                                                  F acharbeiterm anoel sind die Berufsaussichten

                                                                                                  sehr günstig.
                                                                                                  Auch h ier b e trä g t d ie U m le rn e rz e it 18 M o n a te
                                                                                                  'mit abschließender G esellenprüfung einschließ­

                                                                                                  lich einer G run d a u sb ild u ng von zwei M onaten.
                                                                                                  Die H öhe des U m le rn e re n tg e lte s ist im 1. H a lb ­
                                                                                                  ja h r 0,72 DM , im 2. H a lb ja h r 0,80 DM und im

                                                                                                  3. H a lb ja h r 0,85 D M je Stunde.

                                                                                                  A ußer d er gründlichen Kenntnis der Leder­

                                                                                                  w arenbranche einschließlich V erarbeitung und
                                                                                                  Behandlung a lle r Schuhwaren-Erzeugnisse (N eu­

                                                                                          7 .o -  a nfertigung und Reparatur) gehören auch Fer­
                                                                                                  tig k e ite n im B e a rb e ite n und Behandeln d e r
Entwurf und Zeichnung:                                                                            W erkstücke einschließlich Reinigen, Färben,
Wolfgang Hummel                                                                                   Eindäm pfen, Klopfen, Steppen, Ausputzen, Po­

                                                                                                  lieren, Leisten usw., W erkstoffku n d e und M a ­
                                                                                                  schinenunterweisung zu einer guten Ausbildung.

                                                                                                  D ie b e re its im H a n d w e rk tä tig e n Frauen fü h le n
                                                                                                  sich in ihrem B erufe w o h l und h alten h a n d w e rk ­

                                                                                                  liche Berufe als durchaus fü r Frauen geeignet.
                                                                                                  Innungsoberm eister und die V ertreter entspre­
                                                                                                  chender Industriezw eige müssen für den G e ­
                                                                                                  danken, Frauen als Lehrlinge und Um lerner
                                                                                                  aufzun e h m e n, g e w o n ne n w e rde n . Ihnen ist
                                                                                                  im m er w ie d e r n a h ezulegen, d a ß sich Z eit und
                                                                                                  M üh e sehr w o h l lohnen, Frauen in einem Lehr-
                                                                                                  verhäitnis auszubilden. Viele Frauen w erden

                                                                                                  in Z ukunft d a m it rechnen müssen, ihr Leben lang

                                                                                                  in b e ru flich e r A rb e it zu stehen und ihre Er­

                                                                                                  w e rb sa rb e it als Lebensinhalt zu sehen.  S rg .

                                                                                                  I m D a c h g e s c h o ß kö nn en W o h n m ö g lic h k e ite n fü r e in E hepaar (K üchen-
                                                                                                  u nd H e iz u n g s b e d ie n u n g , G e b ä u d e re in ig u n g ) und zw e i bis d re i E in p e rs o n e n ­
                                                                                                  w o h n u n g e n fü r K in d e rp fle g e rin und G e s e lle n e in g e b a u t w e rd e n . D ie M ie te n
                                                                                                  d ie se r W o h n u n g e n können zu r D eckung d e r G e b ä ud eu n koste n b e itra g e n .
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