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Z W E I U N D Z W A N Z I G FRAGEN - EIN KLEINES SPIEL UND EIN BI SSCHEN MEHR ALS DAS
„Benehm en ist Qlüdksadbe“ sagte C hristin e. „Benehm en ist ein H a n d ik a p “ m einte Susanne. „Benehm en kann nie sdhaden“ äußerte JWartene.
W ir w ollen zw ar als R edaktion kein direktes U r te il fällen, denn das sollen Sie tun . A b e r als Privatm ensdhen w ürden w ir uns dodh
eigentlidh der M e in u n g von M a rle n e ansdhließen. Qutes Benehmen oder das W issen, w ie man sidh in verzw idkten Lebenslagen zu be
nehmen hat, d ü rfte selten als sdbädlidh angesehen w erden. £s sei denn, man geht m it etwas herben Viesepampels um. A ber audh
dann eben w ürde der ridhtige „B e n im m “ den passenden J o n dazu ßnden. V eradhtet m ir den "Knigge nid h tt Er hat einiges fü r sidh.
A udh wenn man ihn heutzutage sidhtlidh und fü h lb a r (siehe V e rke h rsm itte l) vergessen hat oder m it m itleid igem Lädbeln als altm odisdh
ü b e rh o lt a b tu t. Vorgesetzte sehen es durdhaus gerne, wenn man h ö flich ist. V n d selbst die sidh m ännlichst dünkende J ra u w ird es nidht
als unangenehm em pfinden, wenn ein H e rr sie vorangehen läß t, sta tt ih r a u f den J u ß zu treten, um ja vorher die J ü r zu gew innen!
(Früher gehörte der gute Benimm zur E rziehung. H e u te ist er etwas mehr zur Qlüdksadbe geworden, w ie C h ristin e so ridh tig bemerkte.
A ber man kann oder sollte dem Qlüdk ru hig etwas nadhhelfen. D arum prüfen Sie dodh mal lieber sdbnell und heim lich diesen Ihren
Q lauben, indem Sie in das freigelassene Je la das a, b oder c Ih re r A n tw o rt setzen. Vielleidlot sind Sie auch einm al ganz anderer
M e in u n g , vielleicht entdedken Sie audio ein paar Ja lle n . die w ir Ihnen gestellt haben. V ie l Späß bei unserem Spiel un d — g u te n H u tz c n l
1. Es kommen zu gleicher Zeit drei einander noch nicht Be b) ausgewickelt, indem Sie das Papier unauffällig
kannte zu Besuch: ein älte rer Herr, eine mitteljunge beiseite legen?
Dame und eine junge Freundin. W en stellen Sie zuerst
c) indem Sie das Papier zusammenknüllen und dis
wem vor: kret in die Tasche stecken?
a) die junge Freundin der m itteljungen Dame?
b) die m itteljunge Dame dem älteren Herrn? 13. W enn Sie in einer vollbesetzten Sitzreihe eines Thea
c) den älteren Herrn der jungen Freundin? ters Ihren Platz aufsuchen, gehen Sie
2. Sie betreten, eine Dame begleitend, ein gutbesetztes a) quer zur Stuhlreihe?
Restaurant. b) mit dem Gesicht zu den Sitzenden?
cj mit dem Gesicht zur Bühne?
a) Lassen Sie die Dame den Platz wählen?
b) Gehen Sie voran und belegen Sie einen Platz? 14. W as machen Sie, w e n n Sie besuchshalber eine frem de
c) Beraten Sie mit der Dame, welcher Platz ihr an W ohnung betreten, mit Ihrem nassen Schirm?
genehm ist? a) Stellen Sie ihn unauffällig in die Ecke?
bj Drücken Sie ihn mit einem erklärenden W o rt dem,
3. Sie bemerken beim Andrang in einem Laden, daß sich
ein anderer vordrängt. der Sie em pfängt, in die Hand?
c) Suchen Sie in der W ohnung eine Stelle, w o Sie
a) W eisen Sie ihn zurecht?
b) Drängen Sie sich selbst vor? ihn zum Trocknen aufspannen können?
c) Verlassen Sie den Laden unter Protest?
15. W as dürfen Sie mit den Händen essen?
4. Essen Sie Rollmops a) Frankfurter Würstchen?
a) mit G abel und Löffel? bj Krebse?
bi mit Messer und G abel? c) Spargel?
ci mit zwei Gabeln?
16. Zeigen Sie als Dame einem Herrn, der Ihnen nur flüchtig
5. Sie führen eine Dame durch ein ihr unbekanntes Haus. bekannt ist, daß Ihnen sein G ruß angenehm ist,
Gehen Sie auf der Treppe a) durch leichtes Kopfnicken?
a) voran? b) durch ein ermunterndes Lächeln?
bj hinterher? c) durch ein unauffälliges W inken?
c) neben ihr?
17. W ie werden Speisen zugereicht?
6. Sie werden auf einem Am t von dem Beamten — das soll a) von rechts?
ja leider auch heute noch verkommen — grob an b) von links?
gefahren. c) über den Kopf?
a) Geben Sie ihm „ko n tra "? 18. Sie möchten eine vollbesetzte Bahn besteigen.
bj Drehen Sie ihm den Rücken? a) Machen Sie sich mit hartem Nachdruck Platz?
cj Beschweren Sie sich bei seinem Vorgesetzten? b) Bitten Sie die am Eingang Stehenden höflich, etwas
mehr in das Innere zu treten?
7. Sie begegnen aut der Straße drei Damen: einer jungen c) Ermuntern Sie sie dazu mit einem lauten W itzw o rt?
Verwandten, einer älteren Ihnen seit längerem Bekann
ten und einer Ihnen noch ganz Unbekannten. W em rei 19. Sie stehen m dieser vollbesetzten Bahn am Eingang und
chen Sie zuerst zum Gruß die Hand? sehen, wie andere zusteigen wollen.
a) der jungen Verwandten? a) Sagen Sie: „Es geht nicht mehr"?
b) der alten Bekannten? b) Drängen Sie die hinter Ihnen Stehenden mit sanf
c) der noch Unbekannten?
tem Druck in das Innere des W agens?
8. Fassen Sie ein W einglas c) Ersuchen Sie sie mit einem lauten W itz w o rt zum
a) am Stiel?
b) am Kelch? Zusammenrücken?
cj an der Übergangsstelle von Stiel und Kelch?
20. W as darf man nicht, wenn man in Gesellschaft ist?
9. Sie begleiten aut der Straße zwei Damen. Gehen Sie a) In den Zähnen stochern?
a) rechts von ihnen? b) Sich die N ägel reinigen?
bj links von ihnen? c) Sich die Nase schneuzen?
c) in der M itte?
21. Sie haben nach einem Essen, zu dem Sie zu Gast
10. W ird nach dem Essen eine benutzte Serviette geladen sind, A ppetit auf eine Zigarette.
a) w ieder in Falten gelegt?
b) zusammengerollt? a) Bitten Sie den Gastgeber um etwas zu rauchen?
cj ungefaltet beiseite gelegt? bj Bieten Sie dem Gastgeber von Ihrer Rauchware
11. Tragen Sie zum Smoking an, um dann selbst rauchen zu dürfen?
a) eine lange Krawatte in diskreter Farbe? c) Nehmen Sie unauffällig eine Zigarette aus Ihrer
b) eine weiße Schleife?
c) eine schwarze Schleife? Tasche und zünden Sie sie, umEntschuldigung
12. übereichen Sie Blumen bittend, an?
a) eingewickelt in Papier?
22. W ie lange lassen Sie einen Partner bei einer Verab
redung warten?
a) 5 Minuten?
bj 10 Minuten?
cj 15 Minuten?
AL S A N T W O R T S C H L A G E N WI R VOR: nicht ausdrücklich zu c autgetord ert • 10. c • 11. c • 12. b •
13. b • 14. b • 15. b, aber auch a und c • 16. a • 17. a
1. W eder — noch, sondern den älteren Herrn der m ittel
jungen Dame • 2. b und c. Sie wählen den Platz aus; es . 18. Eigentlich b. A ber da sie heutzutage G efahr laufen,
em pfiehlt sich aber, die Dame zuvor rasch nach besonderen dabei ausgelacht oder nicht berücksichtigt zu werden, h ilft
Wünschen zu fragen • 3. a. Aber in höflicher Form • 4. b. eher c • 19. Sie versuchen selbst, stillschweigend w eiter in
5. a. Der Herr geht auf der Ire p p e immer etwas voran • das Innere des W agens zu treten • 20. a und b • 21. W eder
6. W eder — noch. Sie weisen ihn höflich zurecht • 7. W eder — noch. Sie müssen warten, bis der G astgeber etwas Rauch
— noch. Sie haben abzuwarten, ob man Ihnen die Hand bares anbietet, andernfalls müssen Sie sich den Genuß eben
zum G ruß entgegenstreckt • 8. b nahe an c • 9. b, wenn verkneifen • 22. G ar nicht, u n d w a s m e i n e n s i e ?

