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Arbeit am Kardiergerät, das Auf dem Webstuhl wird gerade / / un wollen w ir einm al alle die A rm ei hoch-
die gereinigte Schafwolle duf ein Homespun gewebt, diesmal ^ k r e m p e ln und auf Jeufel-kom m -heraus pro
tig aufzupft mit seinen N ad eln
gutwärmender Mantelstoff duzieren! Aber was? . . . und da beginnt eine
lange X ette von Tiberlegungen. Zunächst ein
Aufnahmen im .Kunsthandwerk m al m u ß etw as daran zu verdienen sein — denn
liehen Atelier des W estens w ir m üssen ja selbst davon leben, m üssen u n d
wollen aus den Einnahm en zugunsten der A ll
von Bankhardt gem einheit fleißig und ehrlich Steuern zahlen.
D ann soll der H erstellungsgang redht viele H ände
beschäftigen — denn auch alle, die daran mit-
arbeiten. sollen ihrerseits leben und Steuern
zahlen. W eiter soll das, was wir produzieren,
seht brauchbar und nützlich sein — denn es
m angelt allenthalben an dem Allernotw endigsten,
fern erh in soll diese A rbeit möglichst wenig und
möglichst greifbaren R ohstoff verbrauchen —
denn er ist knapp, m uß oft vpn außerhalb heran,
gebracht werden, braucht also Jransportraum ,
zum J e il sogar aus dem A usland und braucht
dann Auslandsgeld. U n d schließlidj m uß die
W a re möglidbst nicht nur hier, sondern auch im
A usland gefragt sein, denn nur so kom m t das
Qeld wieder herein, das der A uslandsrohsloff
kostet. Diese 'Überlegungen gelten für jede A rt
von P roduktion in g a n z D eutschland. Sie gelten
ebenso für die G roßindustrie wie für den kleinen
H andw erksbetrieb. Sie gelten vor allem und in
verschärfter 7orm für das blockierte W estberlin.
W a s also soll man produzieren ? W en n auch wir
als Zeitschrift an diesem K opfzerbrechen teil
nehm en, so glauben wir nicht, Patentlösungen
gefunden zu haben. W ir haben aber hier und
da herum gehorcht, bei der Industrie sowohl wie
bei kleinen und kleinsten Privatunternehm ungen,
und wir haben dabei A nregungen gefunden, die
w ohl der allgemeinen Beachtung wert erscheinen.
W a s wir m it dieser V eröffentlichung wollen ist:
G rundideen und Anregungen aus unserer Leser-
sdhaft hervorlocken, nicht so sehr von den
kleinen und großen U nternehm ern, denn sie wer-
den diese Ideen begreiflicherweise gern für sid)
behalten, sondern aus den Kreisen der Ver.
braucher. denen vor allem ja m it dieser Be
trachtung ein kleiner D ienst erwiesen werden so ll
N u n ist er fertig: der W a n d IHtlHI i
teppich aus Z ellw olle mit ein
gewebter dekorativer Blume SPINNEN
Spinn, M ägdlein, spinn . . . A nheim elnd und nützlich w ie in guten alten Zeiten Berlin ist wirklich d azu an g eta n , d a ß v iele M en
schen in Erm angelung ein er nutzb ringend en Be
schäftigung bedauerlicherw eise zu „spinnen" an
fa n g e n . D ie Firma R osenberg jedoch tut e s im
wahrsten, handgreiflichen Sinne des W ortes, oder
gen au er g e sa g t: sie veranlaßt and ere, es zu tun.
Und so sieht man e in e Schar von Frauen, mit
Spinnrädern b ew affn et — mit echten allen Spinn
rädern aus Großmutters Zeiten —, m orgens oder
je nachdem , w ann Strom ist, im H aus X-Straße
Nr. 5 versch w inden. Im Keller hat d e Firma ein e
W erkstatt eingerichtet, und da lassen die Spinne
rinnen, alte und junge, munter ihre Räder surren.
Aus dem eben gesponnenen Garn werden hübsche
Sachen zum A nziehen gearb eitet, je nach Bedarf,
Kleider, Pullover oder W äsche. Auch mehrere
W e b stü h le steh en in der W erk statt, so d a ß a u ß er
dem Couchdecken, Teppiche, Stoffe — w as gerade
g ebraucht wird — hier in ein em ansp rech en d en
kunstgew erblichen Stil an gefertigt w erd en können.
M an w u ndert sich, d a ß solch e H an d b etrieb e in
unserem technisierten Zeitalter noch „gehen". Sie
g eh en w i e d e r , denn erstens sind v iele Fabriken
und M aschinen zerstört, und zw eitens ist d ie au s
gesprochene Geschmacksrichtung zum handw erk
lichen G egenstand, die schon vor dem Kriege b e
gann, unverändert geblieben.
Schwierigkeiten macht lediglich die Beschaffung
d e s Rohm aterials. A ber d a der Betrieb klein ist
und sein e Besitzer sehr „hinterher" sind, so g e
lang es trotz Blockade immer noch, das N ötige
zu beschaffen. W ied er ist ein igen M enschen Arbeit
und Verdienst gesichert.